Nachhaltige Veränderung – Let’s Rock Your Brain

Sustainable Behavioral Change Part 1 – Let’s Rock Your Brain 478433

29. Oktober 2018

Um die eigenen Ziele dauerhaft zu erreichen, ist oft eine Verhaltensänderung notwendig. Das gilt für die verschiedensten Lebensbereiche wie Gesundheit, Erfolg sowie berufliche und private Beziehungen. Bei Firmen-Coachings werde ich häufig gefragt: „Wie kann die Sustainability, die Nachhaltigkeit, von den Coaching-Massnahmen gewährleistet werden?“ Gute Frage, denn wer hat es nicht selbst schon erlebt, Veränderungen nicht beibehalten zu haben bzw. sich „plötzlich“ in alten Verhaltensmustern wiederzufinden. In diesem Artikel erfahren Sie 5 Erfolgsfaktoren, wie Sie sich Ihr Gehirn zum Verbündeten machen. So lernen Sie einerseits schneller und andererseits integriert Ihr System die Veränderungen, so dass Sie diese auch nachhaltig beibehalten. Es ist wie als wäre das neue Verhalten in Ihre DNA übergegangen.

 

Die 5 Erfolgsfaktoren gehen auf die Erkenntnisse der Lernpsychologie, Neurophysiologie und Neuroplastizität zurück. Zur Verdeutlichung hier ein vereinfachtes Bild: Stellen Sie sich vor, die Nervenbahnen in Ihrem Gehirn sind auf eine bestimmte Art und Weise verschaltet und Ihr gewohntes Verhalten ist auf einer Art Datenautobahn angelegt. Wenn Sie nun ein neues Verhalten erlernen, werden Ihre Nerven neu verschaltet und neue Nervenbahnen angelegt, die zunächst eher mit kleinen Trampelpfaden zu vergleichen sind. Die 5 Erfolgsfaktoren lassen Ihr Gehirn förmlich „britzeln“. Sie helfen Ihnen, sowohl neue Nervenbahnen anzulegen als auch aus den frischen Trampelpfaden neue Datenautobahnen zu formen, die sich dann als neues Verhalten etablieren. Altes von Ihnen unerwünschtes Verhalten „verödet“ und wird mit der Zeit ganz ersetzt. Wollen Sie Ihre Veränderung wirklich dauerhaft integrieren? Dann machen Sie sich die 5 Erfolgsfaktoren zu Nutze und lassen es richtig rocken!

 

1. Entschluss & Motivation – ein Feuerwerk der Freude

ENTSCHLUSS1: Welches neue Verhalten wünschen SIE sich? Ich kann es nicht genug betonen, SIE müssen (und das schreibe ich hier bewusst, wenn ich auch sonst kein Fan von „müssen“ bin) es wirklich selbst wollen. Es nützt nichts, wenn es Ihr Chef, Ihr Partner, Ihr Arzt, die Gesellschaft etc. es von Ihnen wollen. Also: Welches neue Verhalten wollen SIE wirklich in Ihrem Leben etablieren?

MOTIVATION: Das führt mich direkt zu nächsten Frage: WARUM möchten Sie das neue Verhalten in Ihrem Leben etablieren?2 Was ist Ihr heiliger/tiefer Grund, dass Sie dieses neue Verhalten leben möchten? Was treibt Sie wirklich aus tiefsten Herzen an und ist nicht nur eine Karotte, der Sie im Aussen hinterherjagen. Das kann Ihr Kind sein, Ihre berufliche Mission, ein Lebenstraum… Was ist es für Sie?

FREUDE: Es kommt nicht von ungefähr, dass wir z.B. Sportarten oder Musikinstrumente leichter erlernen, die uns wirklich Freude bereiten. Wenn wir Freude empfinden, “feuert“ unser Gehirn Neurotransmitter3 ab, die unsere Nervenzellen sich leichter und schneller vernetzen lassen. Was bereitet Ihnen Freude an Ihrem Ziel bzw. neuen Verhalten und vor allem auch auf dem Weg dahin? Sie können sich für kleine Erfolgserlebnisse auf dem Weg z.B. mit Ihrem Lieblings-Nachtisch belohnen oder einen grösseren Meilenstein mit Ihrer Familie oder Freunden feiern.

 

2. Einsicht – Öffnet das Feld der neuen Möglichkeiten

Erwachsene lernen über Einsicht und Verstehen. Dadurch werden das innere JA bzw. der Entschluss (s. auch Punkt 1) vertieft, gleichzeitig wird Neues mit bereits Gelerntem verknüpft und neue Handlungsoptionen eröffnen sich. Reines Verstehen reicht in den meisten Fällen aber noch nicht aus, um eine dauerhafte Veränderung zu erreichen, wie Sie vielleicht selbst schon nach dem Lesen eines tollen Ratgeber-Buches bzw. dem Besuch eines Wochenend-Workshops festgestellt haben. Es ist aber ein wichtiger Startpunkt oder Meilenstein auf dem Weg der Veränderung. Deshalb eignen Sie sich zu Ihrem neuen Verhalten so viel Erkenntnisse und Wissen an wie möglich und setzen es in Zusammenhang, mit dem was Sie bisher wissen. UND seien Sie sich gleichzeitig bewusst, dass das noch nicht alles ist.

 

3. Visualisierung – Im Kontakt mit Ihrem zukünftigen Ich

Jetzt kommt ein Tipp, der z.B. im Leistungssport verwendet wird. Wenn wir unser neues Verhalten visualisieren4, werden in unserem Gehirn die gleichen Nervenbahnen befeuert, wie als wenn wir die Handlung tatsächlich ausüben. Visualisieren Sie also Ihr Ziel und Ihr neues Verhalten. Laden Sie es gleichzeitig mit positiven Gefühlen der Freude auf und erleben Sie es auf so vielen Sinneskanälen wie möglich (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen/Schmecken). Damit helfen Sie Ihrem Gehirn aus den frischen „Trampelpfaden“ neue „Datenautobahnen“ zu formen. Entwickeln Sie eine Routine, z.B. 10 min am Morgen bevor Sie in Ihren Tag starten. Es hilft, wenn Ihr Gehirn noch im Alpha Zustand ist.

 

4. Aktion & Erfahrung – Es gibt nichts Gutes ausser man tut es…

Jetzt  ist es an der Zeit, wirklich ins Handeln zu kommen und die neuen Verhaltensweisen umzusetzen. Handeln Sie so, als wären Sie schon Ihr neues Selbst. Meinen Coaching Klienten rate ich immer, erstmal mit kleinen Schritten anzufangen, z.B. in einem sicheren privaten Umfeld und nicht gleich bei der herausfordernden nächste Vorstandssitzung damit anzufangen. Wichtig ist die Reflektion, was lief gut, was lief nicht so gut. Feiern Sie Ihren Mut und kleine erste Erfolge. Und dann gehen Sie Schritt für Schritt weiter zu etwas herausfordernden Situationen.

 

5. Wiederholung & Korrektur – die Königsdisziplin auf Ihrem Weg zum Change-Profi

Jetzt kommen wir zu einem der wichtigsten und herausforderndsten Punkte – die WIEDERHOLUNG5: Dranbleiben und üben, üben, üben… In Zeiten der schnellen Bedürfnisbefriedigung sind wir das nicht mehr gewohnt. Vergleichen Sie es mit dem Erlernen einer neuen Sportart, eines Musikinstruments oder gar Ihrem Laufen lernen als Kind. Hinfallen und Fehler gehören dazu. Stehen Sie auf, rücken Ihr Krönchen gerade und KORRIGIEREN Sie, wenn etwas nicht so gut lief. Sie können die korrigierte Fassung gleich wieder in Ihre Visualisierung einbauen. Wie Sie sehen, greifen die einzelnen Punkte immer wieder ineinander und verstärken sich gegenseitig!

 

Ich bin neugierig: Welche Erfahrungen haben Sie auf Ihrem ganz persönlichen Weg zur Verhaltensänderungen gemacht? Was hat Ihnen geholfen?

Freuen Sie sich schon auf meinen Folgeartikel, da gehe ich mehr auf die Hintergründe, Hindernisse und deren Überwindung ein.

 

Klare Entschlüsse, Freude und Dranbleiben für Ihre erfolgreichen Veränderungen wünscht Ihnen,

Annette Freund

FREUND INSPIRED MOVE

 

Annette Freund ist Gründerin und Managing Director der Unternehmensberatung FREUND INSPIRED MOVE in der Schweiz. Sie begeistert sich für Veränderungsprozesse: Strong Individuals! Reforming Teams! Transforming Organizations!

Sie ist im deutsch- und englisch-sprachigen Raum tätig.

www.inspiredmove.ch

 

Inspiriert durch:

1Angela Duckworth , James Gross - Self-Control and Grit: Related but Separable Determinants of Success

2Simon Sinek – Know your why

3Dr. Joe Dispenza – Evolve your brain

4Sebastian Purps-Pardigol – Führen mit Hirn

5Dr. Joe Dispenza – Breaking the habit of being yourself

 

Bild: © chagpg / fotolia.com


 

© 2022 webagentur.ch

FREUND INSPIRED MOVE    Neudorfstrasse 45    8810 Horgen      Tel. 079 316 61 20